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Er
ist fast rührend, dieser kindliche Glaube, dass die materielle
Welt die einzig wirkliche sei, und alles andere Nebenerscheinungen
davon. Aber wie wäre es den Spieß umzudrehen und zu
behaupten, dass die innere Welt vor der äusseren besteht? Dass die
Vorstellung der Begebenheit vorausgeht statt ihr zu folgen? Dass der
einziger Grund dafür, dass wir die Sterne sehen der ist, dass wir
in dem Moment gemeinsam an ihrer ewig wiederkehrenden Schöpfung
Anteil nehmen? Dann wären materielle und geistige Zustände
primär, und chemische Abläufe sekundär. Als
normale, unentwickelte Menschen können wir nur eine normale,
unentwickelte Welt wahrnehmen, und darin leben, eben die Welt die der
Naturwissenschaft bekannt ist. Aber wenn erstmal die übernormale
Bewusstseinszustände gemeistert sind, dann wäre es
möglich in einer supranormalen Welt zu leben, wo andere Gesetze
herrschen als in der klassischen Physik. Dies würde nebenbei auch
die Christus und anderen zugeschriebenen Wunderheilungen erklären,
und sogar das Verwandeln von Blei in Gold.
Joscelyn Godwin

Ich erschaffe keine Gegenstände….ich ordne bloß die Moleküle neu an.
Richard Seraphinoff
Materie bringt uns in kreative Kommunikation mit Lebensenergie.
Das grösste Geschenk das wir als menschliche Wesen erhalten haben,
ist die Fähigkeit, Schönheit zu erzeugen. Schönheit
erfreut das Auge, belebt den Intellekt und öffnet das Herz. Und
sie verbindet sich mit der Seele in Form von Klang und Duft. Das
gemeinsame Erleben und Bewundern von Schönheit entfesselt nicht
nur pure Freude, sondern erweckt auch die Vision von etwas
Grösserem als man selbst. Es gibt seltene, ungewöhnliche
Momente, in denen das Universum sich vor unseren Augen zu
enthüllen scheint: in der strahlenden Weite des Himmels bei einem
Sonnenuntergang, in den tanzenden Farben eines Kathedralenfensters, den
sich entfaltenden Blätter einer Blume, der zärtlichen
Komplexität eines Stückes Spitze oder der sanften Drapierung
eines Seidenstoffes. Unsere Seele wird von Schönheit berührt,
wir dehnen uns innerlich aus und erfahren, dass wir viel mehr sind, als
wir vermutet haben. Von diesem magischen Phänomen mit Materie zu
verschmelzen werden Kunsthandwerker und Betrachter zugleich mit
Ehrfurcht und Bewunderung erfüllt, und auch mit einem Gefühl
der Vollkommenheit, welches unser Geburtsrecht ist.
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